Presse

Bezirksblatt Oberpullendorf, 12.01.2011

Letzte Ruhestätte in einer Parkanlage

Alternative Bestattungsform: In Lutzmannsburg wurde auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof ein Urnenfriedhof erschlossen

Der Parkfriedhof Lutzmannsburg ist ein Urnenfriedhof, den man auch über das Internet besuchen kann.

LUTZMANNSBURG (EP). Zwei Jahre lang wurde der ehemalige evangelische Friedhof zu einem Urnenfriedhof umgebaut. Mitten in einer Parkanlage gelegen, ist diese besondere Ruhestätte auf den ersten Blick nicht als Friedhof zu erkennen. Dies sei durchaus beabsichtigt, wie Erich Jordan, Obmann vom Verein für alternative Bestattungsformen, bestätigt. „Die Urnen werden in den Wiesenflächen des Parks beigesetzt. Entlang von Spazierwegen befinden sich die Gedenktafeln mit den Namensschildern der Verstorbenen. Das einzelne Grab ist also nicht auszumachen, der genaue Ort der Beisetzung ist aber verzeichnet und kann mittels Touch-Screen vor Ort abgefragt werden. Damit können Besucher und Hinterbliebene in unmittelbarer Nähe trauern.“ Die Idee dahinter sei unter anderem, dass man sich seine letzte Ruhestätte schon zu Lebzeiten aussuchen kann. Auch die Grabpflege fällt weg. „Mit einem Einmalbetrag wird der Erwerb der Grabstelle geregelt, es fallen keine weiteren jährlichen Nutzungsgebühren an. Auch die Kosten für Grabstein, Einfassung und gärtnerische Pflege entfallen hier zur Gänze, die Hinterbliebenen werden weder finanziell noch psychisch belastet“, so Erich Jordan. Eine Besonderheit des Parkfriedhofs ist der Besuch des Friedhofs per Internet. Auch ohne Anreise können Hinterbliebene die letzte Ruhestätte des Verstorbenen besuchen. Mittels Web-Cam, die sich online bequem von zu Hause aus steuern lässt, ist man jederzeit in der Nähe des Verstorbenen. „Bei Beisetzungen wird auf Standbild geschaltet, sonst wird der Friedhof live im Internet übertragen“, weiß Verwalter Fredi Huber.

Gedenkseiten
Er ist für die Wartung der Internetseiten sowie Anfragen von außen zuständig, gemeinsam mit einem weiteren Angestellten wird das Gelände in Schuss gehalten. „Um einem Verstorbenen nahe zu sein, braucht man nicht in den Friedhof zu gehen“, weiß auch Jordan. Ein virtuelles Kondolenzbuch bietet Angehörigen auch abseits der Bestattungszeremonie die Möglichkeit der Trauer angemessen zu artikulieren. „Sobald man sich einen Platz auf dem Friedhof reserviert, kann man sich seine Seite anlegen. Diese wird natürlich noch nicht veröffentlicht. Viele legen dort bereits zu Lebzeiten fest, wie etwa das Begräbnis ablaufen soll, auch Bilder können online gestellt werden.“ Nachruf, Kondolenzbuch und eine Bildergalerie stehen der Trauergemeinde elektronisch zur Verfügung, auch die Bestatter des Bezirkes nutzen die Plattform. Der Trend gehe allerdings hin zu Feuerbestattungen, weiß Jordan aus langjähriger Erfahrung. „In Österreich sterben jährlich etwa 75.000 Menschen, davon lassen sich 22.000 einäschern, Tendenz steigend.“ Auch Bürgermeister Günther Toth ist vom Konzept des Parkfriedhofs angetan. „Die Betreiber bieten das Konzept überregional und konfessionsübergreifend an. Es kann sich also jeder, auch aus dem Ausland, in Lutzmannsburg bestatten lassen.“ Erich Jordan erhielt bei der Umsetzung des Parkfriedhofs von Gemeinde und den Zuständigen der Kirchengemeinde Unterstützung. „Die Menschen in Lutzmannsburg stehen dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.“ Infos: www.viternitas.org

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